Immer im Brennpunkt
Reportage / / / Mai 2017

Kein Problem ist ihr zu heiß: Seit 2013 rettet Daniela Dietrich mit der Freiwilligen Feuerwehr Kehlen Menschenleben – bei rund 100 Einsätzen im Jahr
as hier eine Männerdomäne?“, Daniela Dietrich, 31, schaut amüsiert. „Die Zeiten sind vorbei.“ Ein Schlüsselscan, ein resoluter Tritt gegen die Tür, und sie steht mitten im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Meckenbeuren, Abteilung Kehlen. Stolz zeigt sie auf die roten Löschgruppenfahrzeuge: „Damit rücken wir im Notfall aus.“ Doch erst mal geht es rein in eine Welt voller Schläuche, Schaufeln, Uniformen. Warm ist es, ein ölig-süßlicher Geruch wabert durch die Halle. Daniela Dietrich liebt diesen Duft. Sie lächelt und klappert auf ihren hohen Absätzen weiter: „Bei 1,59 Meter Körpergröße musst du mindestens Pumps anhaben“, sagt sie. Aus ihrem Spind zieht sie grobe Stiefel und eine feuerfeste Jacke. „Wenn die Sirene ruft, hast du genau zwei Minuten zum Umziehen.“ Sie schafft es schneller.
Gut verpackt in die dicke Uniform, erzählt die Baden-Württembergerin mit leuchtenden Augen, wie sie mit zwölf Jahren erstmals mit dem Feuerwehrleben liebäugelte. Vereine liegen einem hier in den Genen. Dietrichs Papa ist in der Narrenzunft und Angelsportler. Und Klein Dani mochte „Action, Einsätze und ebenso den Spielmannszug der Feuerwehr: Bald bekam ich meine erste Trommelflöte“, sagt sie und lacht. Mit 27 Jahren, als ihre Heimatwehr in Kehlen um „neue Kameraden“ warb, absolvierte sie die Grundausbildung und wurde Freiwillige Feuerwehrfrau. Kehlen gehört zur 13.252-Einwohnergemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis. Gleich ihr erster Einsatz sei hart gewesen, erinnert sich Dietrich: „Mitten im Juli, bei 33 Grad Hitze, suchten wir nach einem vermissten 77-jährigen Rollstuhlfahrer.“ Sie durchkämmte mit einem Sanitäter, einem Feuerwehrmann, einem Hundeführer sowie Spürhund jedes Wäldchen, jeden Garten der Gemeinde. Eineinhalb Tage lang. „Schließlich fanden Kameraden den Rentner völlig dehydriert. Er starb kurze Zeit später.“ Ihre Stimme verrät, wie nah ihr das ging. Dennoch rettete sie weiter – Bewohner aus qualmenden Wohnhäusern, Babys aus verriegelten Autos oder Marder aus Fußballtoren.

Für Brandopfer wie Kunden würde Daniela Dietrich ihre Hand ins Feuer legen. Das Löschtruppenfahrzeug fasst 1200 Liter Wasser und 120 Liter Schaum

Gut gerüstet: Moderne Schutzanzüge halten dank spezieller Fasern extremer Hitze stand. Kurzzeitig sogar bis 1000 Grad
Unter 52 Feuerwehrkerlen steht sie ihren Mann, ist voll akzeptiert, zusammen mit zwei weiteren „Mädels“. „Die Dani“, wie sie ihre Kollegen nennen, trägt den Pager immer in Tagschleife, das heißt von 8 bis 18 Uhr. Macht das schwarze Funkgerät „Radau“, düst sie schnell zum Einsatz. Dafür verlässt sie sogar das eigene Geburtstagsfest – wenn es sein muss mit ihren zwei Söhnen an der Hand. Im Hauptberuf ist Dietrich Buchhalterin einer Straßenbaufirma, für die sie in Teilzeit arbeitet. Als „Truppmann“ und Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr rückt sie jährlich bei bis zu 100 Einsätzen aus: „Wenn ich ins Feuer gehe, vertraue ich den Kameraden mein Leben an. Der Zusammenhalt ist enorm“, sagt Dietrich. Aber nicht nur das reizt sie. Als Nebenberufsvertreterin der Allianz kennt sie auch die Vorteile, in ihrer Gemeinde präsent zu sein: „Ich bin da, wo meine Kunden sind, und immer aktiv. Bekannt zu sein ist mein Schlüssel zu den Menschen.“
Während sie sich wieder aus der gelben Montur schält, erklärt Dietrich das Geheimnis ihres hohen Bekanntheitsgrads: Ob als Mutter, im Haupt- oder Nebenberuf, in einer politischen Partei oder durch ehrenamtliches Engagement – Daniela Dietrich mischt überall mit. Montags am CDU-Stammtisch, donnerstags im Spielmannszug, sonntags mit der Familie im Gottesdienst der St.-Jakobus-Kirche. Und jeden dritten Freitag diskutiert sie nach den Feuerwehrübungen bei Bier und Würstchen über Erste Hilfe oder die Brandursachen. „Schwätzen und gesellig sein – ,Hohstuben‘ machen, sagt man bei uns. Das gehört dazu.“ Allen Verpflichtungen nachkommen könne sie aber nur, „weil ich genau weiß, dass meine Söhne John, fünf, und Liam, zwei, bei jedem meiner ‚Außeneinsätze‘ liebevoll betreut werden“, sagt sie. Ehemann Alexander, 33, unterstütze sie in allem uneingeschränkt, zwei Omas plus zwei Opas außerdem. Ihre Eltern wohnen fünf Autominuten entfernt, ihre Schwiegereltern sind quasi ihre Nachbarn. Außerdem organisiert Dietrich ihre Wochentage klug – 6 Uhr aufstehen, 8 bis 12 Uhr der Hauptberuf, 12.30 Uhr die Söhne aus der Kita holen, gemeinsam essen und dann spielen. Sie ist „aus vollstem Herzen Mama“, wie sie sagt. „Es kommt für mich darauf an, meine Freizeit intensiv mit den Kindern zu verbringen. Wir haben eine Jahreskarte fürs Ravensburger Spieleland, fahren dort Karussell oder Raketenblitz. Wir gehen gemeinsam schwimmen, oder ich feuere meinen Großen beim Turnen an.“

Familienrat: Besuch bei Vater Otto Lanz, der über seine Tochter Allianz versichert ist
Wenn ich ins Feuer gehe, vertraue ich den Kameraden mein Leben an
Doch zurück zur „Hohstuben“: Geselliges Beisammensein macht nicht nur Freude, es bringt auch automatisch Schwung ins Geschäft. „Kunden kommen von allein“, sagt Dietrich. „Neulich, Freitagnacht, sagte ein Feuerwehrkamerad: ‚Ich kauf mir einen neuen Audi, machst mir ein Angebot?“‘ Ein Neukunde. Dietrich zückte sofort ihr Smartphone und vergab einen Termin per WhatsApp: „Ein Geschäft kann nie warten, sonst kommt der Mitbewerber.“ Genauso flink dokumentiert sie nach Gewitterschäden kaputte Dächer vor Ort. Dietrich erzählt euphorisch: „Schnelle Kommunikation, das ABV-Portal oder Meine Allianz sind genau mein Ding. Meine Kunden wollen rasch Termine, Antworten oder einen Gruß erhalten. Zügige Reaktionen machen zufriedene Kunden.“ Ihre 220 kontaktiert sie jährlich, persönlich oder per E-Mail. Zwei Termine vereinbart sie wöchentlich, oft samstags. Mit Neukunden füllt sie vorab die Pro3-Broschüre „Meine Übersicht“ aus. Sie berät jeden sehr selbstständig, weil sie die Versicherungsbedingungen „aus dem Effeff“ kennt. Nur bei den Themen Vermögen und Bausparen holt sie sich manchmal Unterstützung. Als gelernte Versicherungsfachfrau war Dietrich einige Zeit fest angestellt bei der Allianz tätig – als Kundenbetreuerin (KBV) für Meckenbeuren, später für Überlingen. 2007 zog sie zu ihrem Ehemann Alexander in die Heimat. Zwei Stunden Arbeitsweg täglich wären ihr zu viel gewesen, deshalb verließ sie die Allianz – aber nicht so ganz: „Weil meine Familie sich ausschließlich mich als zuständigen Versicherungskontakt wünschte, wurde ich Nebenberufsvertreterin.“ Sie startete bei null, heute zählt sie 75.000 Euro Bestand. Sie ist vor allem im Privatgeschäft erfolgreich, hat aber auch einige Betriebshaftpflicht-Policen für Handwerker oder Landwirte vermittelt.
Dietrich blickt auf ihre Uhr. Die Kinder betreut heute Nachmittag zwar die Schwiegermama – aber das Treffen mit ihrer Leiterin der Verkaufsregion, Christine Deutschbein, steht an. „Wir sehen uns mehrmals im Monat, telefonieren aber fast täglich“, sagt Dietrich – und beschleunigt ihren Seat Alhambra. „Mein ganzes Leben ist rasant. Langsam ist nicht mein Stil.“ Während holzgetäfelte Einfamilienhäuser und Apfelbäume vorbeiziehen, plaudert sie weiter. Sie beschreibt, wie sie Neuverträge allein per ABV-Portal tarifiert oder per AMIS in ihrem Wohnzimmer-Büro. Und genau dorthin führt sie ihre LVR nach einem herzlichen „Grüß Gott“.

Zaungäste: Mit ihren Söhnen John (l.) und Liam füttert Daniela Dietrich die Ziegen Hans und Franz. Den Kindern zuliebe wohnen hier auch noch zwei Katzen und eine Schildkröte

Kleine Geschenke: Für den Kundennachwuchs ließ Daniela Dietrich Lederschuhe von Hand besticken. Katze Peggy scheint beeindruckt
John und Liams Malkünste prangen bunt an der Eingangstür. Rechts steht eine Kommode, die wie ein kleines Allianz Schaufenster aussieht: Schatzbriefinfos, Fachzeitungen, Visitenkarten und Dietrichs „heiliger“ Allianz Jahresplaner mit goldgeprägtem Namen. „Den lasse ich für gute Kunden personalisieren.“ Rund 1000 Euro investiert sie jährlich in Geschenke. Sie streicht über blaue Baby-Lederschuhe, 24 Euro das Paar, Handarbeit, bestickt mit Namen und Allianz Logo – ein Präsent für den Nachwuchs einer Kundin. Christine Deutschbein ist baff, als Dietrich ihr dann noch die neuen Allianz Aschenbecher zeigt.
Marketing-Profi Christine Deutschbein kam 2014 als Quereinsteigerin zur Allianz und betreut Daniela Dietrich mit 35 anderen NV der Region Ravensburg seit Januar 2016. Die beiden Frauen wurden ein super Team. Deutschbeins Einzug in den Gold-Siegerclub 2016 ist der beste Beweis. Daniela sagt über ihre LVR: „Sie ist genauso detailversessen, temperamentvoll und offen wie ich.“ Deutschbein sagt: „Dani ist kontaktfreudig, zielstrebig und zuverlässig wie ich. Ich vertraue ihr, frage aber immer noch einmal nach: Ist das Beratungsprotokoll da?“ Sie nimmt ihren Beratungsauftrag sehr ernst.
Auf ihren guten Ruf sind die Frauen äußerst bedacht. „Ehrlich zu sein heißt für uns auch, zu hinterfragen, ob ein Kunde die Versicherungslücke realistisch schließen kann“, sagt Deutschbein. Daniela Dietrich ergänzt: „Lieber soll er erst dann, wenn es sein Budget hergibt, mehr einzahlen.“ Bei der BerufsunfähigkeitsPolice BU Invest ist das oft der Fall. Da kommen Kunden von selbst zum Aufstocken. „Die Police ist mein Lieblingsprodukt – und das meiner Kunden“, sagt Dietrich. „Es gibt am Markt nichts Vergleichbares, wo Menschen Geld einzahlen, Risiken abdecken, Überschüsse flexibel sparen und eine steuerfreie Kapitalzahlung erhalten.“ Die Leiterin der Verkaufsregion erklärt der Nebenberufsvertreterin nun noch den neuen Unfalltarif, und beide berechnen dazu ein Angebot für einen 35-jährigen Bestandskunden, was bisher an den Gesundheitsfragen scheiterte. „Aber jetzt haben wir auch für ihn eine Lösung.“
Christine Deutschbein klappt den Laptop zu. Sie muss jetzt wieder los. Da kommen John und Liam von der Oma zurück und auch Papa Alexander von seiner Arbeit als Elektriker. Sie sind hungrig, denn es ist Abendbrotzeit. Daniela Dietrich legt Schweinelendchen in die Pfanne. Während das Fleisch brutzelt, verkündet sie, dass sie sich zum Truppführer1 weiterqualifizieren wolle. Und erzählt dabei von ihrem jüngsten Feuerwehreinsatz: „Wir rückten wegen einer Ölspur auf einer Straße aus. Supereilig, weil Autofahrer eine Gefahrenquelle gemeldet hatten – und am Ende war es nur Apfelsaft.“

Teamwork: LVR Christine Deutschbein unterstützt ihre Nebenberufsvertreterin täglich am Telefon oder persönlich
Die Frage, was ich aus meinem Leben machen möchte, ist wichtig geworden