Hagenbucher macht Blau
Freizeit / / / März 2017

Auch wenn man es mir nicht ansieht, ich esse gern. Dass ich nicht zulege, liegt am Laufen – mein großes Hobby. Genau das würde ich auch mit als Erstes unternehmen. Um 7 Uhr stehe ich auf, um so viel Zeit wie möglich dieses kostbaren Tags zu nutzen. Während der Rest der Familie noch in den Federn liegt, genieße ich einen ersten Café Crème mit einem Schuss Milch und lese dabei in Ruhe die interessanten Artikel der Zeitung zu Ende.
Danach werden die Sportschuhe angezogen. Da ich es mir heute völlig frei aussuchen kann, mache ich mich auf zu einem ausgedehnten Lauf auf dem Damm eines Deiches unserer Lieblingsinsel Föhr. Von hier hat man einen tollen Blick in die Ferne. Ich mag den Norden, da die frische Brise und die gute Luft dort gerade in den Sommermonaten eine willkommene Abwechslung zum warmen und schwülen Wetter der Rheinebene ist, in der ich mit meiner Frau und unseren zwei Kindern lebe.
Nach dem Sportprogramm freue ich mich auf ein gemütliches Frühstück in einem kuscheligen reetgedeckten Ferienhaus mit der Familie, die inzwischen aufgestanden ist. Anschließend machen wir einen gemeinsamen Bootsausflug oder gehen einfach alle zusammen an den Strand.
Am Nachmittag lese ich zur Entspannung ein paar Seiten auf dem Sofa, am liebsten einen historischen oder autobiografischen Roman. Obwohl ich für den Urlaub einen E-Reader habe, hat an meinem freien Tag ein Buch ein dicker Wälzer zu sein, gebunden natürlich, so wie er eben ins Regal gehört. Mein aktueller Favorit ist die neue Autobiografie ›Born to Run‹ der amerikanischen Rocklegende Bruce Springsteen. Er ist ein absoluter Superstar, der trotz seiner Erfolge völlig bodenständig und sich selbst treu bleibt. Wenn es um meine Leidenschaft ›Gutes Essen‹ geht und ich zaubern könnte, würde ich uns alle am Nachmittag von der Nordsee für ein paar Stunden ins Elsass wünschen. Nicht weit von meiner Heimatstadt Karlsruhe entfernt gibt es in der französischen Grenzstadt Wissembourg beim Patissier Daniel Rebert die besten Torten weit und breit. Seine Tartelettes sind kleine Kunstwerke und einfach ein Traum. Das ist französisches Lebensgefühl, wie ich es mag.
Abends geht es auf jeden Fall in mein Lieblingslokal im Elsass – die ›Auberge au Boeuf‹. Hier lassen wir den Tag bei köstlicher elsässischer Küche und mit einem schönen Glas Wein gemeinsam Revue passieren – für mich der schönste Moment heute. Für einen Lebenstraum, den ich gern verwirklichen möchte, reicht der Blaumach-Tag jedoch leider nicht mehr aus. Denn das ist die Teilnahme an einem der ganz großen Marathonläufe, entweder in London, Paris, Boston oder New York.«