Rochlitz macht blau
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Grachten, Fahrräder und die entspannte Lebensart der Niederländer. Erich Rochlitz würde seinen freien Tag in Amsterdam verbringen

Früh aufstehen heißt es an meinem Blau-mach-Tag. Und zwar nicht nur für mich, sondern auch für Tochter, 17, Sohnemann, 15, und die Gattin. Bereits um 6 Uhr morgens sitzen wir am Flughafen Nürnberg im Flieger – mit Kurs auf Amsterdam. Wir reisen mit leichtem Gepäck: Vier Personalausweise und eine Kreditkarte reichen.
Eine gute Stunde später sind wir in der Innenstadt. Ich darf ja heute entscheiden, da gibt es keine Staus. Wir frühstücken an einer Gracht. Das ist ideal für den Einstieg. Die Boote pflügen durch den Kanal. Fahrräder strömen an uns vorbei, ab und zu hört man eine Fahrradklingel. Das Schöne an den Niederländern ist doch, dass sie so herrlich entspannt sind. Das sauge ich in diesem Moment so richtig auf.
Sobald wir dann satt sind und auch innerlich angekommen, will ich los, durch die Stadt. An diesem wunderbaren Sommertag trifft uns ein Regenschütter. Ja, auch das habe ich so ausgesucht. Wir flüchten ins Van Gogh Museum. Schnurstracks schleppe ich meine Familie vor meine Lieblingsbilder, allen voran: die ›Sonnenblumen‹. Da der Regen anhält, schließen wir gleich einen Besuch im Rijksmuseum an. Hier fasziniert mich vor allem die sensationelle Architektur: Eines der Gebäude besteht aus abgerissenen historischen Bauten. Die verwendeten Teile zeigen so ein Stück echte niederländische Geschichte. Zum späten Mittag essen meine Frau und ich frisch frittierten Fisch, dazu nehmen wir einen kleinen Weißwein. Die Kids bekommen eher eine Frikandel mit Pommes.
Ganz spontan springen wir dann auf eines der Grachtenschiffe und schippern ewig bei einer milden Brise und Sonnenschein durch das neue Hafenviertel: Hier mischen sich die putzigen bunten Bauten, die so klischeehaft sind, mit moderner Architektur aus richtig viel Glas. Wir halten letztlich am ›Sir Adam Hotel‹ am Hafen. Dort steigen wir vom Boot und gehen an der Lobby vorbei in den Aufzug. Die Fahrt geht bis ganz nach oben zur 360-Grad-Dachterrasse. Zeit für einen Absacker mit Blick auf die Boote und den Sonnenuntergang. Genau der richtige Ort, um sich zu verabschieden … der Flieger zurück geht ja schon um Viertel nach neun.«