Wieder Meer zum Leben
E-Mail statt Brief / / / Dezember 2017
Der junge Seehund Stormy flüchtete vor dem Sturm Xavier auf einen Elbdeich. In Friedrichskoog wurde er aufgepäppelt – und jetzt wieder in die Nordsee ausgewildert

Raubtier mit Kulleraugen: Der niedliche Anblick täuscht, denn Seehunde wie Stormy können mit ihren Bissen für Verletzungen sorgen
rau und nasskalt präsentiert sich die Nordseeküste an diesem Morgen im November, als der Held unserer Geschichte per Lieferwagen-Shuttle vorfährt. Große Kulleraugen, ein rundes Gesicht und ein Stupsnäschen. Morgens wurde der Seehund Stormy, mittlerweile eine Berühmtheit in Norddeutschland, vorsichtig an den Hinterflossen gepackt, in eine Transportbox verfrachtet und diese in den Dacia-Transporter gestellt – Stormys Neustart ins wilde Leben.
Rückblick, Anfang Oktober. Sturmtief Xavier fegt über Norddeutschland, und ein kleiner Seehund kann nicht mehr. Er schwimmt ans Ufer der Dove-Elbe, einem Arm des großen Stromes auf Hamburger Gebiet, und robbt sich mühsam auf einen Deich. Spaziergänger finden den völlig erschöpften Seehund, rufen die Friedrichskooger Seehundstation und die Feuerwehr an. Der Kleine wird zur weiteren Beobachtung und Pflege nach Friedrichskoog gebracht. Der erste Eindruck: Stormy ist gesund, aber für sein Alter viel zu schmal. „Er muss viel fressen und lernen, sich selbstständig zu ernähren, um über den Winter zu kommen“, sagt Tanja Rosenberger. Die Diplombiologin leitet die Aufzuchtstation im Kreis Dithmarschen.

Für Robben und Menschen: Die Aufzuchtstation in Friedrichskoog ist die meistbesuchte in Schleswig-Holstein
Friedrichskoog ist die einzige anerkannte Betreuungsstation für Meeressäuger in Schleswig-Holstein. Sobald Fischer oder Spaziergänger einen Heuler melden, kommt ein Seehundjäger, um die Situation zu beurteilen. Der entscheidet, ob das Tier dort bleiben kann oder ob es ein sogenannter Heuler ist, der in der Seehundstation aufgezogen werden soll. Heuler sind Babyrobben-Waisen, die einen jammernden Kontaktlaut ausstoßen, dem sie ihren Namen verdanken.
2016 wurden in Friedrichskoog insgesamt 310 Seehunde und Kegelrobben aufgenommen. Sie bleiben zwei bis drei Monate und werden so früh wie möglich wieder ausgewildert. Die Aufzuchtstation gehört zu den meistbesuchten Informations- und Umweltbildungszentren an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Auf zwei Etagen erfährt man fast alles über Meeressäuger wie Seehunde und Kegelrobben. Besucher laufen an Küsten- und Wattmodellen entlang, es gibt Computerspiele zum Thema. Kinder können Felle anfassen oder die Stimmen der Heuler anhören. Für die Friedrichskooger sind die Einnahmen aus dem Eintrittsgeld wichtig, denn die Station als eigenständiger Verein mit derzeit zehn fest angestellten Mitarbeitern finanziert sich ansonsten nur über Patenschaften für Tiere oder Spenden. Auch die Allianz unterstützt die Arbeit der Biologen, Tierschützer und -ärzte mit ihrer Aktion „E-Mail statt Brief“. Mit Live-Cams kann man die Jungtiere im Aufzuchtbereich beobachten. Anders als die Dauerhaltungstiere haben Heuler hier keinen direkten Kontakt zu den Besuchern. Sie sollen sich nicht an Menschen gewöhnen, weil sie sonst nicht mehr in der Natur zurechtkommen.

Eimerweise: Fisch Tierpfleger-Azubi Joshua Comes bereitet das Abendessen vor
Stormy, der etwa sechs Monate alt war, als er auf dem Deich strandete, nimmt schnell zu – rund zwei Kilo in der Woche. Nach nur ein paar Tagen im Einzelbecken, einer Wurmkur und einem Gesundheitscheck kann er in ein „Heuler-Becken“ umziehen. Aber er ist noch zu langsam und dadurch immer derjenige, der als Letzter sein Fressen erwischt. Mitleid hat Tanja Rosenberger deshalb jedoch nicht. „Das ist ein gutes Training. Er muss in Konkurrenzsituationen klarkommen, denn im Meer wird es auch nicht anders sein.“ Ein sehr wichtiger Punkt, „schließlich sind das immer noch Wild- und Raubtiere, und sie sollen wild bleiben und sich nicht an Menschen gewöhnen“. Leichte Verletzungen hat Tanja Rosenberger immer mal. „Natürlich beißen sie. Es sind eben keine Kuscheltiere.“ Der Respekt vor der Natur verhindert auch Sentimentalitäten. „Ich bin nicht traurig, wenn eine Robbe uns verlässt. Die Auswilderung ist ja unser Ziel.“
An diesem Morgen Ende November hält der Transporter an einem Priel in einem militärischen Sperrgebiet. Nur wenige Kilometer von der Station entfernt. Stormy hat sein Gewicht von knapp 13 Kilo auf 30 Kilo mehr als verdoppelt. Ganz vorsichtig, als ob er der Freiheit noch nicht traut, robbt er ans Wasser. Er schaut etwas irritiert in alle Richtungen. Als würde er sich verabschieden wollen, blickt er zu Tanja Rosenberger. Dann gleitet er ins Nordseewasser und taucht ab.
Bei dieser Spendenaktion der Allianz profitiert die Umwelt doppelt: Wer in Meine Allianz auf „E-Mail statt Brief“ umstellt, spart Treibhausgase und kann zusätzlich ein Umweltprojekt seiner Wahl mit fünf Euro fördern
„Wir können noch mehr Menschen dafür begeistern, wenn sie mit ihrer Entscheidung zusätzlich etwas für die Umwelt tun können“, sagt Birgit König, die im Vorstand der Allianz Deutschland das Projekt initiiert hat. Für jeden Versicherten hält die Allianz fünf Euro bereit, die für ein Wunsch-Umweltprojekt des Kunden gespendet werden, sobald er sich für „E-Mail statt Brief“ anmeldet. „Unser Kunde entscheidet, wohin ‚seine‘ fünf Euro fließen“, sagt Birgit König. Zur Wahl stehen 18 Projekte, die über Deutschland verteilt sind, sodass jeder eine Initiative unweit seiner Region finden kann. Seien es Haselmäuse auf Rügen, Wildbienen im Berchtesgadener Land, Störche im Spreewald oder eben Kegelrobben und Seehunde an der Nordsee. Bei jedem Projekt soll ein einzigartiger Lebensraum mit seinen Tieren und Pflanzen geschützt werden. Die fünf Euro kommen diesem direkt zugute, denn alle Verwaltungskosten der Spendenaktion trägt die Allianz.
Die elektronische Datenablage im Kundenportal Meine Allianz ist dabei nicht nur so sicher wie ein Brief, sondern auch komfortabel. Denn man kann in Echtzeit und von überall auf die Daten zugreifen und hat wichtige Dokumente immer zur Hand. Mit dieser Aktion will die Allianz die Treibhausgas-Emission verringern und zugleich die heimische Natur direkt unterstützen. Doppelt gut also für die Umwelt.
Mehr Informationen zu den Projekten gibt es unter allianz-umwelt.de