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Haftpflicht aus dem Cockpit

Einblick  /  Von Janet Weishart  /  © Fotos Mario Wesel  /  Dezember 2017


 


Sebastian Kester aus Hildesheim fliegt Privatjets, vermittelt Flugzeuge – und im Nebenberuf Versicherungen

Er fliegt Stahlbarone, Rennfahrer, Chihuahuas und manchmal auch nur einen Stapel Papiere
Sebastian Kester aus Hildesheim ist Pilot, Flugzeugmakler und nebenberuflicher Allianz Vertreter. Mit Charme und Fachwissen gewinnt er das Vertrauen seiner Kunden. Die meisten brauchen auch eine gute Versicherung
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ach dem Frühstück einen Business-Jet für 35 Millionen Euro anbieten und abends eine Lebensversicherung – das ist das Leben von Sebastian Kester, 46. Er war schon immer ein Mann, der Erfolge sucht. Kester lacht viel und lässt seine weißen Zähne blitzen. Und er erzählt gern. Auch als er zur Flugzeugwerkstatt ACC Columbia neben dem Rollfeld des Flughafens Hannover geht. „Ich bin immer voll bei der Sache, da gibt es nichts Halbes. Nicht im Hauptberuf als Unternehmer, nicht im Nebenberuf bei der Allianz. Beides macht mich glücklich“, sagt er. Sein blauer Maßanzug flattert im Wind. Er lacht und zeigt auf seine breiten Schultern. „Von der Stange passt nichts.“ Der in Nigeria geborene Deutsche war früher Bodybuilder, norddeutscher Meister im Schwergewicht.

Mit einer Mischung aus Stolz und kindlicher Freude öffnet der Pilot, Privatjet-Händler und -Manager den Hangar von ACC – und erlaubt einen Blick in die Welt der oberen Zehntausend. „Flugzeuge sind große Männerspielzeuge“, sagt Kester und bleibt bei einer Cessna Cita­tion CJ2+ stehen. „Neupreis sieben Millionen Euro, gebraucht etwa drei. Gerade verkauft, jetzt wird sie durchgecheckt.“ Nur eines von fünf Flugzeugen, die hier gerade gewartet werden. Das Klirren der Werkzeuge vermischt sich mit dem Gedudel aus dem Radio zu einem feinen Rauschen, das alle Gespräche in der 10.000 Quadratmeter großen Halle verschluckt.

Schweigen ist Gold in der Privat- und Business­fliegerei. Wer für die Flugstunde ab 3500 Euro ausgibt, will unsichtbar bleiben. Kester hat seinen Kunden ­Stefan Gadow dennoch zu einer kleinen Plauderei ­bewegen können. Gadow ist 42 Jahre alt. Er war als Kind Segelflieger, später Bundeswehr-Tornado- und Deutsch-British-Airways-Pilot. Er streicht mit der Hand über den Lack der Cessna. Flugzeughändler ­Kester hat sie ihm vermittelt. Mit ihr will Gadow ­seinen bundesweiten Flugdienst für Betuchte auf drei Jets aufstocken. Er lobt Kesters Know-how: „Es gibt nur wenige so gut vernetzte Makler, die Maschinen mit einem solch einzigartigen Preis-Leistungs-Verhältnis aufspüren.“ Ihm wurde Kester empfohlen, „die Branche ist klein, Qualität spricht sich rum“.

Die fliegende Kundschaft vertraut Kester, weil er selbst ein hervorragender Pilot ist, „nur beste Maschinen“ makelt und jede in- und auswendig kennt. Bereits als 13-Jähriger bastelte er Modellflugzeuge nach Maßstab. Mama Renate arbeitete als Assistentin der Geschäftsleitung bei der Lufthansa und folgte ihrer Liebe zu einem nigerianischen Volkswirt in die damalige Hauptstadt Lagos. Die Kesters waren immer eine Vielfliegerfamilie. 1977, Sebastian ist sechs und sein Bruder zwölf Jahre alt, zieht die Familie von West­afrika in die bayerische Gemeinde Traunreut. „Meine Eltern liebten die Berge, und wir wurden in der katholischen Kirchengemeinde toll aufgenommen. Ohne Ressentiments. Meine Heimat ist Deutschland“, sagt er. Geprägt haben ihn elf Schulwechsel in 14 Jahren. Aber er lernte auch „die Anpassungsfähigkeit, die ich heute brauche, um im Flugzeughandel erfolgreich zu sein. In den USA, im Sudan oder in China. Ich wollte ja immer hoch hinaus, mein eigener Chef sein.“ Mit 33 Jahren macht er den Pilotenschein, ein Jahr später, 2008, gründet er bereits seine Firma Spherus Aviation.

 

Teamwork Büroassistentin Nathalie ­Weber koordiniert Sebastian Kesters Termine

 
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ester startete damals mit zwei Jets. Im Gründungsjahr flog er viel – 90 Prozent davon Männer, und alle wollten nur eines: „In Ruhe von A nach B.“ Businesstermine werden oft mit Privat­terminen verbunden – schnell noch auf die Jacht oder ins Chalet. Seine Kunden sind Rechtsanwälte, Stahl­barone, Medizinfirmen, Formel-1-Rennfahrer, Größen wie Profiboxer oder Star-Tenöre und manchmal auch nur ein Stapel Unterlagen. Die Band Pachanga drehte mit und bei ihm ein Musik­video, Hyundai einen Werbespot. „Alle gesetzlich möglichen Sonderwünsche werden binnen 30 Minuten erfüllt, ob japanische Magazine oder russischer Kaviar“, sagt Kester. Manche Gäste ­essen aber lieber ein Salamibrot mit der Crew. Und auch das gibt’s: „Ein Hamburger Reeder stieg mit ­einem überdimensionalen Jachtmodell ein. Das ist üblich, um Baufortschritte mit Auftraggebern – in diesem Fall einer Milliardärin – zu besprechen. Kaum bei ihr angekommen, flogen wir zurück. Die Dame zog dann doch einen Friseurtermin vor. 17.000 Euro in den Wind.“ Oder: Russische Kunden ließen ihren kranken Chihuahua von Monaco zum Tierarzt nach Moskau aus- und wieder einfliegen. Inklusive der Wartezeiten der Piloten und der Übernachtungen kostete sie das 200.000 Euro.

Kester und Gadow kriechen gemeinsam unter den Tragflächen der Cessna herum. Zweimal will der Flugzeugkäufer noch kommen und alles inspizieren, bevor der Jet abhebt. Solche Stammkunden sind es, deren Sympathie und Herz Kester im Hauptberuf gewinnt und sie dann auf Allianz Versicherungen anspricht. Stefan Gadow findet interessant, dass Kester ihn nicht nur zum Jet-Kauf, sondern auch in Sachen Luftfahrt-Versicherungsschutz beraten kann. Der Kunde hat zwar ein großes Vorwissen, ist aber neugierig auf Kesters Angebote: „Mir kommt es auf die Flexibilität bei solchen Policen an. Falls ich mal amerikanische Kundschaft haben sollte, die das Flugzeug verchartert und die Police-Deckung hochgeschraubt haben will, soll das kurzfristig machbar sein und nicht die Welt kosten.“ Kester wird mit den Münchner Luftfahrtspezialisten der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) den „bestmöglichen Schutz ausloten“. Schließlich arbeitete er 15 Jahre lang als Versicherungskaufmann.

Weil er wegen einer Beinverletzung mit 19 Jahren die Karriere als Profi-Bodybuilder beenden musste, bewarb er sich bei der Deutschen Krankenversicherung (DKV). Er wurde genommen und schnell zu ­einem der Top-Berater bundesweit. „Mir wurden exklusive Kunden zugeteilt. Klienten, wie ich sie auch heute wieder habe“, erzählt er. Ein Überflieger war er sowieso immer: Nebenbei studierte er BWL an der Fachhochschule Hildesheim, leitete ein Callcenter mit 40 Mitarbeitern und baute sein Haus in Hildesheim. 2015 bewarb er sich bei der Allianz. „Wegen des guten Namens, weil der Konzern global tätig ist und ich ­Synergien im Hauptberuf nutzen wollte.“ Dem Allianz Innendienst war er da schon als umtriebig bekannt.

Kester läuft immer auf Hochtouren. Er checkt sein Handy, telefoniert mit seiner Dependance in Wien, verschickt SMS um die Welt. Mit Schwung verabschiedet er sich von Stefan Gadow und steigt in einen ­Shuttlebus der Flugzeugwerkstatt, der ihn zum exklusiven Airport-Terminal GAT1 chauffiert. In dieser Abflughalle, wo Rockstars, Politiker und Vorstände einchecken, hat er sein Büro. In Zimmer 014. Dort wartet auch schon sein Leiter Verkaufsregion (LVR), Nils Steinhoff aus Osterode im Harz, um mit ihm über Flotten-Policen zu sprechen. Sekretärin Nathalie ­Weber, 29, hält den Kaffee bereit. Seit acht Jahren ­arbeitet sie an Kesters Seite. Für wen die Champagnerflaschen auf dem Seitentisch sind? Schweigen. Ob sie den Besitzer des Lamborghini auf dem Parkplatz kennt? Ein Lächeln. Kester verlässt sich auf ihre ­Diskretion wie auf ihren Ordnungssinn, der die Abrechnungen seiner sechs freiberuflichen Piloten, 120 Mails pro Tag oder Kaufpapiere kanalisiert. Sie weiß auch dank einer Telefonschulung in der Geschäftsstelle Hamburg, wie sie Kunden auf Versicherungstermine vorbereitet. Kesters Ziel ist es, „einen stornosicheren Bestand mit Sachversicherungen aufzubauen“.


 


Linke und rechte Hand Kester (l.) und sein LVR Nils Steinhoff

 

Tastpilot Seine Flugzeuge ­verkauft Kester auch mit handfestem ­Einsatz. Hier an Stefan Gadow (r.)

 

Von der Stange ist hier nichts Den Anzug lässt sich Sebastian Kester ­maßschneidern. Und auch die Flugzeuge, die er verkauft, sind für ­Individualisten gedacht

Ich muss immer zwei Klimmzüge mehr machen

Sebastian Kester
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ils Steinhoff nickt, er sieht „viel Potenzial“. Ein Jahr lang arbeiten die beiden nun zusammen, und seitdem nimmt der Vertrieb zu: 25 Kunden deutschlandweit, darunter Hotelbesitzer, Bauträger, Wirtschaftsbosse. Kester erzählt: „Ich stehe um fünf Uhr früh auf, gehe eine Stunde zum Sport und arbeite mitunter 16 Stunden, um ­Professionalität im Haupt- wie im Nebenberuf zu leben. Da brauche ich eine perfekte Arbeitsteilung. Zum Glück ist Herr Steinhoff meine große Stütze und rechte Hand im Versicherungsgeschäft.“

Steinhoff, 52, der 1993 als Großhandelskaufmann zur Allianz wechselte, ist heute einer der erfolgreichsten LVR, führt 40 Nebenberufsvertreter nach der Devise: „Wir verkaufen keine Beiträge, sondern Versicherungsschutz.“ Genau das lebe Kester. „Ich schätze seine Offenheit, Verbindlichkeit und Fairness.“ Sebastian Kester leitet bei Jet-Verkäufen elegant zu Versicherungslösungen über. „Immer am Schreibtisch, nie im Flieger oder Hangar“, versichert er. Oder er ruft seine Stammkunden an und sagt: „Mir ist ­bewusst, dass ein Flugzeugkauf für Sie momentan nicht interessant ist, aber es gibt bei der Allianz besondere Produkte für Ihr Unternehmen oder Sie. Gern schicke ich Ihnen meinen Partner Herrn Steinhoff vorbei.“ Steinhoff formuliert es so: „Der NV ist der Schlüssel, ich das Schloss. Er hat gute Kontakte, ich berate sie.“ Die Pläne für das Jahr 2018: Interessenten auf ­D&O-Versicherungen, CyberSchutz, die Pflege­versicherung mit Unfallschutz und Einmalbeitrag ansprechen und mit Informationen zum neuen ­Betriebsrentenstärkungsgesetz für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) zu werben.

Sobald Sebastian Kester für einen Kunden grünes Licht gibt, fährt Steinhoff für Beratungen durch die halbe Republik. Erst neulich zu einem Berliner Filmproduzenten oder gemeinsam mit Kester zu einem Frankfurter Immobilienmogul, der seine Wohnungen auf Borkum finanzieren lassen wird. „Dafür ist die ­Klientel aufgrund der guten Zinsen mit bis zu 40 ­Jahren Allianz Zinsfestschreibung sehr offen“, sagt Nils Steinhoff.

Später, bei einer Tasse Kaffee, wird der umtriebige Kester dann nachdenklich. „Ich fühle mich in diesem Jahr schon reich beschenkt. Im März kam meine Tochter Alicia zur Welt, mein Sonnenschein.“ Dank Homeoffice sehe und füttere er sie oft, derzeit mit ­Pastinakenbrei. Die Familie gebe ihm die nötige Boden­haftung.

Angesprochen auf seine WhatsApp-Signatur „I Have A Dream“, philosophiert Sebas­tian Kester über Zitatgeber ­Martin Luther King. Dessen Mission, dass nicht die Hautfarbe, ­sondern der Charakter zähle, sei auch seine. „Aber ich weiß, dass ich immer zwei Klimm­züge mehr als andere machen muss. Es gibt auch Vorurteile, gegen die ich arbeite“, verrät er. „Darum war es mir auch so wichtig, mit der Fliegerei und meiner Tätigkeit bei der ­Allianz mehr Unab-hängigkeit und Sicherheit zu erlangen. Ich lebe meinen Traum.“

 
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