Hoffentlich Allianz verliebt, Teil 2
Was wurde aus... / / / September 2017
Bei der Allianz haben sich Luzia und Gerhard Schenk kennen- und lieben gelernt. Vor zwei Jahren ging er beruflich nach Singapur und ist seit Kurzem zurück in München. Dort tanzen sie wieder gemeinsam und erkunden die Heimat mit Kurzurlauben

Luzia und Gerhard Schenk: seit 30 Jahren ein Paar
eit 30 Jahren sind Luzia und Gerhard Schenk ein Paar. Kennengelernt haben sich die beiden bei der Skigymnastik im Allianz Sportverein sogar schon sechs Jahre früher. Sie stellten fest, dass beide in der Datenverarbeitungszentrale, aber in verschiedenen Abteilungen arbeiteten. Das Paar teilt viele Hobbys: Die Schenks fahren am liebsten nach Island und lieben Tanzen – und seit ein paar Jahren haben sie auch Asien schätzen gelernt:
Ihr Sohn Hagen verliebte sich während eines Schüleraustausches in eine Chinesin. Mittlerweile sind die beiden verheiratet. Durch Hagen und ihre Schwiegertochter besuchen die Schenks öfter Asien. Es gefällt ihnen dort. 2015 will Gerhard Schenk kurz vor der Rente noch einmal etwas Neues probieren und geht für zwei Jahre nach Singapur. Mit seiner Frau führt er solange eine Fernbeziehung.
Das alles erzählten uns Gerhard und Luzia Schenk in blau vor einem Jahr, anlässlich ihres 80. Jubiläums bei der Allianz. Nun wollen wir wissen, wie es den beiden seitdem ergangen ist. Denn nach zwei Jahren in Asien ist Gerhard Schenk wieder nach München zurückgekehrt.
In Singapur hat er eines der sechs zentralen Rechenzentren der Allianz auf der ganzen Welt aufgebaut. „Es war eine tolle Zeit. Ich bin für eine gewisse Zeit aus Europa rausgekommen und in eine völlig neue Welt eingetaucht“, erzählt Gerhard Schenk. In Singapur lernte er die verschiedensten asiatischen Kulturen kennen, weil dort Chinesen, Filipinos, Inder oder Koreaner nebeneinander leben. „Dort ist es ganz normal, wenn Chinesinnen mit Trägertop und Hotpants gemeinsam mit Indonesierinnen im Tschador am Strand Volleyball spielen“, sagt Schenk. Dieser unbefangene Umgang der Kulturen miteinander fehlt ihm in Europa. Das ist ihm nach seiner Rückkehr nach München wieder bewusst geworden.
Aber auch privat waren die zwei Jahre für das Ehepaar Schenk ein Gewinn. Jeder konnte im Alltag seine eigene Wege gehen. Luzia genoss ihre Rente, knüpfte viele neue Freundschaften und fand ein neues Hobby: So geht sie jetzt immer freitags zum Walken. Gerhard lernte in Singapur ein fremdes Land kennen und musste den Haushalt komplett selbst regeln. In Deutschland teilten sie sich die Aufgaben auf, doch in Asien musste er alleine kochen, waschen, bügeln und einkaufen. "Es war gar nicht schlecht, wenn man auf sich alleine gestellt ist. So lernte ich mich von einer anderen Seite kennen."
Dennoch sahen sich die Schenks trotz der Distanz sehr häufig. Insgesamt zwölf Mal flog Luzia in den zwei Jahre nach Singapur und blieb dort jeweils zwei bis zu vier Wochen. So besuchte sie ihn etwa alle zwei Monate. Ansonsten telefonierten sie oder schrieben sich. „Wenn wir uns in Singapur gesehen haben, war es jedes Mal wie neue Flitterwochen“, sagt Gerhard Schenk.
Jetzt ist das Ehepaar wieder in München vereint – und geht jeden Freitagabend zum Tanzsport. Doch die beiden sind nicht lange alleine. Sohn Hagen wohnt derzeit mit seiner chinesischen Frau bei ihnen. Unter der Woche fährt er zum Arbeiten nach Hannover. Mit der ganzen Familie unter einem Dach wird Gerhard Schenk nicht langweilig. Mittlerweile hat er bei der Allianz Technology in Neuperlach wieder zum Arbeiten begonnen. Bis März wird er dort noch beschäftigt sein. Danach ist Schluss und Gerhard Schenk geht in den Ruhestand. Wer ihn kennt, weiß, dass das mit der Ruhe nicht klappen wird. Der 61-Jährige hat sich eine Menge vorgenommen. Als eines der ersten Ziele plant er, entweder alleine oder mit einem Freund eine Schneewanderung durch das isländische Hochland zu unternehmen. Ein bisschen trainieren sollte er dafür aber schon noch. Kurz nach seiner Rückkehr starteten sein Sohn und er bei einem 100-Kilometer-Marsch. Der Vater musste nach 35 Kilometer aufgeben, Hagen schaffte es ins Ziel.
Seinen zweiten Traum möchte sich Gerhard Schenk auch noch irgendwann erfüllen: mit dem Fahrrad ans Nordkap fahren, wo ihn Luzia mit dem Schiff abholen soll. Wann genau, das weiß er noch nicht. Zunächst stehen ohnehin erst einmal ein paar kurze Reisen mit seiner Frau an, ins Elbsandsteingebirge und nach Südtirol: „Ich muss erst mal wieder meine Heimat kennenlernen.“ Mit dem Klima in Deutschland hat er nach zwei Jahren Asien auch noch seine Schwierigkeiten. Er ist die Hitze dort gewöhnt. Wenn er jetzt mit seiner Frau abends bei 17 Grad im Garten sitzt, dann friert er.
Lesen Sie hier den ersten Teil der Geschichte.