Tanz macht Mut!
Regio Südost / / / Juni 2016
Das neue Tanzfestival „dancefirst“ in Fürstenfeldbruck ist einzigartig. Neben Profis aus Kanada oder Südafrika treten auch Förderschüler und Flüchtlinge auf – weil Vertreterin Elke Kromes und die Stiftungsbeauftragte der Aktion KulturAllianzen, Annemarie Schuster, von der kulturellen Bedeutung des Tanzes für das menschliche Zusammenleben überzeugt sind.
Leckerbissen – die Koch-Tanz-Show
inen Tanzkurs? Hat sie nie besucht. Ballett-Unterricht? Nein, sie schüttelt den Kopf. Und trotzdem fördert Vertreterin Elke Kromes das Tanzfestival „dancefirst“ im Veranstaltungsforum Fürstenfeld, das vom 28. Juni bis 30. Juli Tanzaufführungen präsentiert. Gemeinsam mit der Aktion KulturAllianzen spendete sie insgesamt 2.500 Euro. „Warum? Weil mich die Veranstalter von ihrer Idee, jugendliche Flüchtlinge und Migranten zu integrieren und so unterschiedliche Kulturen musikalisch wie tänzerisch zu vereinen, einfach rundum überzeugt haben“, erklärt die Agenturinhaberin. Der künstlerische Leiter des Festivals, Heiner Brummel, schloss ihr Herz übrigens mit diesem Satz auf: „Frau Kromes, Sie und die Damen der Agentur müssten doch etwas für den Tanz übrig haben.“ Kromes hatte. Und außerdem verbindet sie mit dem „Veranstaltungsort“ des Tanzfestivals – dem nur 200 Meter von ihrer traditionsreichen Agentur entfernten „Kloster Fürstenfeld“ – viele schöne Erinnerungen. Und noch ein Grund: Sie wollte der Stadt Fürstenfeldbruck und ihren Bürgern „etwas zurückgeben“, da sie für ihr 35-jähriges Dienstjubiläum bei der Allianz Versicherung geehrt wurde.

Vereint für junge Tänzer (v.l.): Organisator Heiner Brummel, Vertreterin und Spenderin Elke Kromes sowie Theaterverein-Vorstand Klaus Liedel
„Das war ein toller Moment“
… neben über Tische schwebenden Tänzern aus Kanada und einer südafrikanischen Carmen, zu deren Auftritt Elke Kromes Stammkunden einlädt, treten beim Festival dutzende Migranten und Förderschüler auf. Sie alle proben seit April. Wer donnerstags etwa in den Gymnastiksaal der Pestalozzi-Förderschule in der Stadtmitte lugt, kann zwölf Mädchen beim Üben beobachten. Zu den wummernden Beats von „Policeman“ schlagen sie Räder und setzen Schrittfolgen aneinander. Angeleitet von zwei Tanzpädagoginnen und einer Sozialpädagogin trainieren sie fast zwei Stunden lang. Mit Spaß, Energie und manchmal auch Wut, weil nicht alles gleich klappt. Dass Tanz nicht nur bewegt, sondern stärkt und ermutigt, schildert Festival-Manager Heiner Brummel: „Ein Mädchen dieser Gruppe schaute zunächst nur abseits zu, in einen Parka gehüllt, weil sie sich wohl zu pummelig fand. Am Ende der Tanzstunde aber zog sie diesen aus und tanzte ohne Scheu. Das war ein toller Moment.“
„Carmen“ beim Tanzfestival
Tanz kann aber auch entlasten. Das erleben derzeit Tanzlehrer bei Proben mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus Mali oder Syrien in der Turnhalle Olching – einem anderen integrativen Tanzprojekt von insgesamt vier dieses Tanzfestivals. Brummel berichtet wie die Jugendlichen dort zunächst reine Entspannungs- und Bewegungsübungen machen, als eine Art Ventil und Austausch. Genau diese kleinen Fortschritte sind es aber, die wiederum Vertreterin Elke Kromes inspirieren. So möchte sie die Flüchtlinge bald einmal besuchen und Schülern beispielsweise Praktika in ihrer 1500 Kunden starken Agentur anbieten. Und schon bald ist sie Mitglied im Theaterverein Fürstenfeldbruck, der „dancefirst“ auf die Beine stellte. Heiner Brummel und der Vereinsvorsitzende Klaus Liedel sind froh über Kromes' Engagement: „Ein großes Danke an Sie und die Allianz Kulturstiftung. Unsere Projekte leben von Förderern, auch zukünftig. Denn die Jugendlichen sollen weiterhin tanzen dürfen.“ Doch erst einmal fiebern die Mädchen und Jungen ihrer Show entgegen: Am 23. Juli tanzen sie beim Altstadtfest Fürstenfeldbruck im Rahmen von „dancefirst“ und am 24. Juli auf der Bühne im Veranstaltungszentrum.
Alle Infos und Karten unter www.dancefirst.de