Per Bimmelbahn „op Jöck“
Region Plus / / / Februar 2017
„Et fünfte Jahr op Jöck, da sid ihr vun de Söck!“ Unter diesem Motto startet zum fünften Mal die Lebenshilfe Rhein-Erft-Kreis mit einer Bimmelbahn beim Karnevalsumzug in Frechen-Bachem. Dank des Gefährts können auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, richtig mitfeiern. Die Idee dazu hatte Christian Zingsheim, Sachversicherungsspezialist im Bankenvertrieb Commerzbank, Beisitzender im Vorstand der Lebenshilfe und – als echter Kölner – Jeck durch und durch

„Et fünfte Jahr op Jöck, da sid ihr von de Söck!“
ie Kölner Karnevals-Gesellschaft Alt-Lindenthal e.V., mit der Zingsheim seit Jahrzehnten am Rosenmontagsumzug teilnimmt, nutzt eine Bimmelbahn für den Transport des Wurfmaterials. „Damit könnten auch Menschen mit Behinderung am Fasching teilnehmen“, dachte sich der engagierte Sachversicherungsspezialist. Bimmelbahn-Chef Wilfried Wolters, ein Karnevalsbruder von Zingsheim, machte der Lebenshilfe einen Sonderpreis. Nun hieß es Spenden sammeln. Denn zu einem richtigen Auftritt beim Karnevalszug gehören Kostüme und – ganz wichtig – jede Menge Wurfmaterial. Zingsheim berichtet: „Die Freude der Kinder mit Behinderung ist unvorstellbar. Die Bimmelbahn ist eine der Hauptattraktionen des Umzugs, und sie sitzen drin.“
Auf Spendentour in der vierten Jahreszeit
In den ersten Jahren finanzierte Zingsheim mit einigen Freunden die Bimmelbahn aus eigener Tasche. Die Mutter einer Vorstandskollegin der Lebenshilfe sammelte beim Kaffeekränzchen. Im letzten Jahr sprang erstmals die Gold-Kraemer-Stiftung ein, die in der Region Hand in Hand mit der Lebenshilfe arbeitet. Auch ausgewählte Firmenkunden bittet der Sachversicherungsspezialist um Spenden. „So kommen alljährlich rund 700 Euro zusammen, und das hilft enorm“, so Zingsheim. Es wird Stoff für Kostüme gekauft. Im Club ’80, einem Freizeitprojekt der Lebenshilfe, nähen und basteln die Menschen mit Handicap daraus Kostüme. Eine Kollegin aus dem Vorstand bittet große Firmen in der Gegend um Sachspenden, die als Wurfmaterial genutzt werden können. „Taschentücher, Bälle, Kamellen – da kommt allerlei zusammen, denn die meisten steuern gerne etwas bei. Dank der Unterstützung zahlreicher Firmen und Privatpersonen ist die Teilnahme der Lebenshilfe jedes Jahr aufs Neue ein Erfolg“, freut er sich.
Musik gehört dazu
Nur eines wird der Sachversicherungsspezialist in diesem Jahr beim Auftritt der Lebenshilfe wieder vermissen: Livemusik. „Anfangs hatten wir eine Kapelle vorneweg, das war klasse“, erinnert er sich. Doch in diesem Jahr wird es wohl wieder Musik vom Band geben. Vor zwei Jahren komponierte Zingsheim zum damaligen Motto „Mer räume op“ selbst ein Lied. „Ich durfte das Tonstudio des legendären Kölner Karnevalisten Willi Wilden nutzen, um den Song mit dem Keyboard aufzunehmen. Einige CDs haben wir als Dank an die Sponsoren verteilt. Beim Umzug lief das Lied dann in Dauerschleife.“ Zingsheim hofft, eines Tages eine Musikgruppe zu finden, die ohne große Gage die Bimmelbahn begleitet. „Mit Livemusik wäre es dann doch noch schöner.“